Notes
16 Cardboard Cards in A5
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16 lose Karten
Vorderseite: Farbabbildungen,
Rückseite: Schwarzweiß-Abbildungen
in schwarzweißer Karton-Manschette
24,5 cm x 16,5 cm
Auflage: 500, nummeriert
Design: Pascal Béjean & Nicolas Ledoux
Mit einem Text (deutsch/englisch) von Sebastian Preuss
ISBN: 978-3-940999-21-4
Die Avantgarden sind immer präsent. Malewitschs Grundformen, die konstruktivistischen Tendenzen des 20. Jahrhunderts, die geometrischen Kompositionen vom Bauhaus bis zur Op Art, die Raster und die serielle Ästhetik des Industrie- und Computerzeitalters – all dies klingt in Dags Malerei an.
Dags Bilder wirken perfekt, aber sie sind es nicht. Die makellose Oberfläche, die man zuerst zu sehen glaubt, erweist sich als Illusion. Er experimentiert mit dem Schein einer vermeintlich glatten oder technisch produzierten Oberfläche, die es aber in Wahrheit bei ihm nie gibt. Das Auge bleibt schnell hängen etwa in den schwarzweißen Rautenrastern, die mit Vasarély viel weniger zu tun haben, als man zunächst meint. Es gibt Lücken und Ungenauigkeiten in der Struktur, die in der Regel auf einer gewissenhaft konstruierten Lineatur beruht. Irritationen im Auftrag werden sichtbar, auch Unachtsamkeiten, die solch einer seriellen Arbeit nicht ausbleiben.
Dags Bilder sind minimalistisch und auf das Wesentliche reduziert. Oft sind sie von meditativer Stimmung durchdrungen, und die Punktlandschaften lassen durchaus eine romantische Aura aufscheinen. Das war nicht immer so bei ihm. Er begann mit einer eher rasanten, schnittigen, ornamentalen Malerei und tauchte damit in den Neunzigern ein in die damals explodierende Berliner Clubkultur. Mit Jim Avignon gab er, meist auf dem Höhepunkt der Party, Mal-Performances, bei denen in einer halben Stunde ganze Raum-Ausstattungen entstanden. Die beiden tourten durch alle großen Clubs in Deutschland, bald kamen Einladungen aus der ganzen Welt. Sie waren ein Aushängeschild einer innovativen, experimentellen Musik-Szene in Berlin, die überall bewundert und aufgegriffen wurde. Das Erlebnis Japans und dessen Ästhetik, aber auch die Auseinandersetzung mit den abstrakten Strömungen des 20. Jahrhunderts brachte ihn zu den Grundelementen der Geometrie und seinen einfachen Hilfsmitteln.
(Textauszug "Die Moderne lebt" von Sebastian Preuss)