album
The brown and slightly greasy patent-leather cover brings back memories of family albums that were antiquated long before we got old. Nowadays such heirlooms end up in the trash, at a flea market, or on eBay—not unlike photobooks or vintage prints, they are coveted by collectors. Volker Renner’s “ALBUM” investigates the various ways in which anonymous private album photographs are presented on these sales platforms. It opens with empty black album pages; only the empty photo corners indicate that something has vanished. Such evanescence and the voids it leaves are a leitmotif throughout the book. Renner employs typical gimmicks people use to gussy up their wares for eBay only to point up their absurdity: spaghetti are stretched across pictures, tourist attractions are blacked out, and semitransparent cover sheets reveal themselves to be the true protagonists. The result is an achingly beautiful hymn to a formerly cherished family treasure stripped of its magic and intimacy by public exposure, demotion to a mere commodity, and—perhaps most grievously—digitization.

Bilder von Spaghetti durchkreuzen fehlende Sehenswürdigkeiten und andere Hinterlassenschaften.

ALBUM

Ein brauner, leicht speckige Kunstledereinband weckt Erinnerungen an Familienalben, die schon alt waren, lange bevor wir es wurden. Heute landen diese Hinterlassenschaften im Müll, auf dem Flohmakt oder bei eBay, wo sie ein begehrter Sammlungsgegenstand sind ähnlich dem Fotobuch oder dem Vintage-Print. Den verschiedenen Präsentationsformen dieser anonymen, privaten Albumfotografie auf Verkaufsplattformen geht Volker Renner in seinem „ALBUM“ nach. Es beginnt mit leeren, schwarzen Albumseiten, auf denen nur die Fotoecken auf ein Verschwinden hinweisen. Dieses Verschwinden und die Leerstellen, die es hinterlässt, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Arbeit. Dabei setzt Renner die auf eBay üblichen Mittel ein und führt sie ad absurdum: Bilder werden von Spaghetti durchkreuzt, Sehenswürdigkeiten geschwärzt und milchige Trennpapiere zu den eigentlichen Protagonisten. Das Ergebnis ist eine schmerzlich schöne Hymne auf ein ehemals gepflegtes Kleinod, das durch die öffentliche Zurschaustellung, ihre Umfunktionierung zu einer bloßen Ware und vor allem durch die Digitalisierung seine Magie und Intimität verloren hat.